Testimonials
Bevor wir Anna und durch sie die Family-Based-Therapy kennen gelernt haben, hatten wir schon einige Höhen und Tiefen durchlebt. Mein Partner hatte mich vor 7 Jahren kennen gelernt, in einer Phase in der ich sehr gesund und weitgehend frei von meiner Essstörung war. In unserem ersten gemeinsamen Jahr, hat mich die Anorexie allerdings eingeholt und ich erlitt einen Rückfall. Dieser endete in einem fast einjährigen, stationären Klinikaufenthalt. Als ich nach Hause kam, wurde unsere Hoffnung auf eine gesunde Zukunft schnell brüchig, da mir der Übergang von der Klinik in meinen Alltag unüberwindbar schien und ich keine Möglichkeit fand, mich an all die Veränderungen anzupassen, ohne wieder die Essstörung „zur Hilfe“ zu nehmen. Ich erlitt einen erneuten Rückfall und begab mich nach etwa 6 Monaten in eine andere stationäre Klinik. Dort blieb ich für etwas mehr als ein halbes Jahr und besuchte nach dem Austritt das ambulante Programm. Das ambulante Programm war darauf ausgelegt, alltägliche Situationen, wie auswärts essen, in einer Kantine schöpfen, gemeinsam in ein Café gehen, usw. zu üben. Erneut keimte Hoffnung auf, dass dieses Programm den Übergang von Klinik zu Alltag möglich machen würde. Dies schien nämlich meine größte Hürde zu sein. Innerhalb der Klinik fühlte ich mich sicher und musste kaum selbst die Entscheidungen treffen gesund (also nicht nach den Regeln der Essstörung) zu handeln, dies übernahmen die Klinikregeln für mich. Sobald ich aber aus dem sicheren Rahmen hinausmusste, konnte ich nicht genügend Ressourcen aufbringen, um die richtigen Entscheidungen zu treffen, die mich von meiner Essstörung loslösen würden. Immer wieder fiel ich in alte Muster zurück, ohne dies zu wollen, es war als ob ich machtlos gegen meinen eigenen Kopf war. Das ambulante Programm schien anfangs zu helfen, jedoch wurde es wegen dem Ausbruch der Corona Pandemie eingestellt und ich war wieder auf mich alleine gestellt. Mein Partner wollte mir von ganzem Herzen helfen, aber ich hatte nie eine Antwort darauf, WIE er mir helfen könnte. Ein erneuter Rückfall begann. Doch diesmal wollte ich nicht einfach der Anorexie ihren Lauf lassen und sprach mit meiner Freundin darüber, wie sehr ich gesundwerden wolle, mich aber machtlos fühle und nicht wisse, was mir helfen könnte. Meine Freundin war damals auch im Kampf gegen einen Rückfall und hatte durch ihre Eltern Anna kennengelernt. Sie erzählte mir von dem FBT-Ansatz und so lernte auch ich Anna kennen. Wir hatten eine erste Sitzung und Anna erklärte mir und meinem Partner den Ansatz. Es ginge darum im eigenen Umfeld zu lernen gegen die Essstörung zu kämpfen, nicht abgeschottet in einer Klinik, sondern im eigenen Alltag und nicht alleine, sondern mit den Menschen die man liebt. Normalerweise ist der Ansatz auf Eltern und ihre Kinder ausgelegt, doch wir fanden mit Anna einen Weg die „Regeln“ so anzupassen, dass mein Partner weder in die Lage eines „Vaters“ mir gegenüber kommt, noch, dass ich meine Autonomie verliere. Es ist seit diesem ersten Gespräch fast ein Jahr vergangen und ich bin so frei wie seit Jahren nicht. Wir sind noch nicht am Ziel, aber wir nähern uns der Freiheit und einem Leben ohne Essstörung. Aber damit nicht genug, unsere Beziehung ist durch den Ansatz stetig gewachsen und hat uns ein tiefes, gegenseitiges Vertrauen eröffnet, welches wir so noch nicht gekannt haben. Mit Anna zu arbeiten war eine unglaubliche Reise, voller Höhen und Tiefen, Rückschlägen und neuen Ideen und vor allem voller Dankbarkeit, Liebe und Hoffnung. Hoffnung die stetig wächst und sich von nichts mehr aufhalten lässt. Danke Anna!
Muriel, 26, Schweiz
Ich kenne Anna Weg jetzt seit Februar 2024. Wobei „kennen“ ist vielleicht etwas hoch gegriffen. Wir telefonieren seither wöchentlich miteinander. Der Kontakt kam über eine befreundete Ärztin. Anfangs war ich skeptisch. Das muss ich zugeben. Ich bin 59 Jahre alt. Dass ich Magersucht habe, wurde mir 2005 bewusst. Lange Zeit wollte ich das nicht wahrhaben. Aber mein damaliger Chef hielt mir den Spiegel vor und sorgte dafür, dass ich mich in Behandlung begeben habe. Damals bin erstmals in einer Klinik für Essstörungen gewesen. Diese blöde Anorexie verfolgt mich schon lange. Nach dem Klinikaufenthalt fühlte ich mich auf gutem Wege. Aber schneller als ich gucken konnte, gingen Gewicht und Gemütszustand in den Keller. Interessant ist, man lernt, sich mit der AN zu arrangieren. Irgendwie hielt ich mich über Wasser. 2017 war ich wieder so am Boden, dass ich aus freien Stücken zum zweiten Mal in eine Klinik gegangen bin. Der Aufenthalt war ein Erfolg. Ich wurde euphorisiert entlassen. Aber Anfang dieses Jahres zeigte die Waage wieder deutlich zu wenig an. Die AN hat mich fest im Griff. Es ist dabei nicht nur das Gewicht. Viel anstrengender und schlimmer ist die stetige Kontrolle. Alles läuft nach festem Plan. Sieben Tage die Woche. Alles ist gleich. Besonders extrem: der tägliche Bewegungsdrang. Bei Wind und Wetter. Ich will was ändern, aber ich packe es nicht. Oder packte es nicht. Denn dann telefonierte ich das erste Mal mit Anna Weg. Es war ein sehr angenehmes Gespräch. Anna hat eine sehr empathische Art. Ich hatte sofort den Eindruck, die Frau weiß, wovon sie spricht. Ich stecke so lange in der Krankheit. Durch die zwei Klinikaufenthalte meine ich, auch einiges zu wissen. Aber Anna sprach mich auf Anhieb mehr an als jede Ärztin oder jeder Arzt. Ihr Ansatz ist anders. Einen Satz aus unserem ersten Gespräch habe ich mir dick angestrichen: „Nur Änderungen der Gewohnheiten bringen dich voran!“ Es klingt banal, aber Anna empfahl mir, meine Essenszeiten zu optimieren auf 6 Mahlzeiten oder zu erhöhen. Ich gucke ständig auf die Uhr. Auch das soll ich lassen. Statt um 17 h esse ich jetzt um 18 h zu Abend. Ob Sturm oder Regen, ich bin jeden Morgen vor dem Frühstück ca. 45 min mit dem Rad gefahren. Jetzt nur noch 25 min. Ganz ohne geht es noch nicht. Aber es sind kleine Schritte, zu denen mir Anna verholfen hat. Natürlich geht es primär um das Essen. Denn nur mit einer erheblichen Gewichtszunahme kann es zu einer Hirnheilung kommen. Ich musste ihr eine schwarze Liste von Nahrungsmitteln vorlegen. Mit Dingen, die für mich seit Jahrzehnten tabu sind. Ich weiß nicht warum, aber Anna hat geschafft, was über viele, viele Jahre undenkbar war. Ich kaufe anders ein. Auf der Einkaufsliste stehen jetzt u.a.: Milch, Sahne, Kakao, Bananen, Butter und auch Fleisch. Ich esse sogar wieder Schokolade und Kuchen mit Sahne. Unfassbar. Was ich in der Klinik nie gemacht oder geschafft habe, versuche ich durch Anna umzusetzen: Ich nehme sechs Mahlzeiten zu mir. Oder besser drei große Hauptmahlzeiten sowie drei Zwischenmahlzeiten. Annas Credo: Dein Körper braucht immer regelmässig und genug Nahrung. Ich muss aber auch ehrlich sein. Die ersten drei Monate habe ich es konsequent durchgezogen. Im Moment fallen mir vor allem die ZM zunehmend schwerer. Das Gute an Anna ist, ich kann mit ihr darüber reden. Sie schimpft nicht, sondern reagiert motivierend und versucht Lösungen zu finden. Sie sagt dann: „Wir finden einen Weg!“ Es sei ein Prozess. Wie lange dieser dauert, wüsste sie nicht. Ich müsse Geduld haben. Es sind bald sechs Monate, die wir miteinander arbeiten. Ich kann mir keinen besseren Coach vorstellen. Ich weiss, dass ich Fortschritte mache, spüre es. In die Klinik gehe ich nicht wieder. Entweder gehe ich den Weg mit Anna weiter, oder ergebe mich der Krankheit. Zum Schluss möchte ich noch von einer Errungenschaft berichten. Ich hatte in meinen Leben noch nie einen Kuchen gebacken. Anna hat mich dazu animiert. So groß ist offenbar ihr Einfluss. Die Zutaten – ein Gräuel für AN: 250 gr. Zucker, 250 gr. Butter 500 gr. Mehl usw. Ein Essgestörter mag da gar nicht hinsehen. Aber ich habe tatsächlich einen Topfkuchen gebacken. Und er schmeckte sogar. Mein überkritischer Schwager hat gleich drei Stücke gegessen. Danke Anna!
Karl, 59,
Dortmund
Unser Weg aus der AN mit Anna Weg
Anna kennen wir, das sind K. (Tochter) und A. (Mutter), seit Dezember 2022. Und das ist gut so! K. erkrankte an AN Anfang 2020. Sie hatte gerade das erste Semester ihres Masterstudiums absolviert und erste Kontakte geknüpft, da schnitten die Lockdowns das soziale Leben ab. Und sie nahm ab.
2021 fiel der Gewichtsverlust schon sehr auf. Sie merkte auch das da was nicht stimmte und ließ sich davon überzeugen eine Beratungsstelle aufzusuchen. Über die Beratung fand sie auch einen Therapeuten der sie, allerdings wegen zu geringem Gewicht (BMI unter 16,5), nur probatorisch aufnehmen konnte. Ihr Gewicht rutschte unter BMI 12. Es kam im August 2021 zur Notaufnahme in die Klinik. Dort blieb sie 8 Monate, bis sie mit BMI 16 wegen „mangelnder Kooperation“ rausgeworfen wurde. In dieser langen Zeit besuchte wir Eltern sie jede Woche und dachte voller Vertrauen in unser Gesundheitssystem, das die da in der Klinik schon wissen was sie machen. Rückwirkend gesehen mit dem heutigen Wissenstands ist das sehr naiv gewesen.
K. ging nochmals zur Beratung. Dort erfuhr sie zum ersten Mal von der Maudsley-Methode (FBT) und erzählte mir davon. Es erschien mir wie ein Licht am Ende des Tunnels. Ich recherchierte und fand das Elternnetzwerk, meldete mich an. Wir starteten das Refeeding mit BMI 14 in der Notfallgruppe, nahmen unsere Hausärztin für die somatische Überwachung mit ins Boot und bekamen den Kontakt zu Anna Weg vermittelt.
Anfangs holten K. und ich uns wöchentlich Hilfe von Anna. Sie hat uns beide sofort auf Augenhöhe und mit Respekt abgeholt. Es war für Anna, als Elternberaterin, bestimmt am Anfang ungewohnt mit einer Ü18-Betroffenen und der Betreuungsperson gleichzeitig zu sprechen. Ich bin bis heute begeistert wie individuell sie unsre Bedürfnisse aufgenommen hat. K. sagte mir erst vor Kurzem, die Gespräche mit Anna seien am Anfang des Refeedings ihr wöchentliches Highlight gewesen. Wir sprachen nie über konkrete Gewichte. Die erfuhr Anna per Signal von mir. K. nahm zwar relativ stetig, aber langsam zu. Sie will bis heute ihr Gewicht nicht wissen. Wir diskutierten viel, auch weil ich Hemmungen hatte einer erwachsenen Frau ungefragt Vorschriften zu machen. Wir sehen uns mehr als Team gegen AN. In diesem Sinne gab und gibt uns Anna immer wieder kleine Wochenaufgaben, die umsetzbar sind. Alles, was sie uns erzählt, fühlt sich authentisch, von ihr selbst erfahren, an.
In den ersten Monaten standen die ausreichende Nahrung, das Abarbeiten von Fear Food, das Regulieren des Bewegungszwang im Vordergrund. Sie motiviert uns, zeigt uns wie weit wir schon gekommen sind. K. steht jetzt im April 2024 bei einem BMI von über 21! Ich denke wir werden mindestens noch dieses Jahr mit Annas Unterstützung bewältigen. Sie motiviert uns, sie stärkt uns, mittlerweile hilft sie K. auch immer mehr auf der Meta-Ebene zu reflektieren und Strategien gegen AN-Fallen zu entwickeln. K. vertraut ihr, weil Anna sie respektiert nicht verurteilt und pragmatische Herangehensweisen aufzeigt.
Ich bin dankbar für die vielen aufmunternden Worten, aber auch mahnende Worte das eigene Wohlergehen im Auge zu behalten. Gerade wenn man wie in meinem Fall keine oder nur wenig Vertretung hat, werden die eigenen Energiereserven schnell aufgebracht.